Warum du deinen Rasen im Mai nicht mähen solltest – No Mow May

Warum du deinen Rasen im Mai nicht mähen solltest – No Mow May

Gartenbesitzerinnen und -besitzer sollten im Mai ihre Rasenmäher stehen lassen, um die Tier- und Pflanzenwelt zu unterstützen. So funktioniert regeneratives Gärtnern.


Diese Empfehlung stammt von Bettina de la Chevallerie, Geschäftsführerin der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822, im Interview. Die Aktion "Mähfreier Mai" folgt dem Vorbild des "No Mow May" aus Großbritannien und wird von der Gartenakademie Rheinland-Pfalz und der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 unterstützt.

No Mow May DYYNA

Ein perfekt gepflegter Rasen bietet Insekten kaum Futter und Nistmöglichkeiten. Dabei kann dein Rasen ein wahrer Klimaschützer sein. Und alles, was du dafür tun musst, ist: nichts! Genau, nämlich nicht mähen. Klimaschutz wird vielerorts noch immer mit "Verzicht" gleichgesetzt. Aber das ist Unsinn. In diesem Falle bedeutet Klimaschutz nämlich vor allem "Mehr". Mehr Zeit für andere Dinge, mehr Blüten und Blumen, mehr Biodiversität, mehr Bestäuber um Garten und somit am Ende auch mehr Früchte. Das ist das Schöne an der Natur, sie macht die ganze Arbeit nämlich ganz von allein. Vorausgesetzt wir lassen sie!

Studien haben gezeigt, dass der Anteil an nektarreichen Blüten um das Zehnfache erhöht werden kann, wenn man den Rasenmäher seltener benutzt. Im Laufe des mähfreien Mais können sich verschiedene Wildkräuter wie Gänseblümchen, Gundermann, Ehrenpreis, Klee und Löwenzahn im Rasen entwickeln.

Diese Pflanzen sind nicht Unkraut, sondern Wildkräuter, die ökologisch wertvoll für Insekten sind.

Der ungemähte Rasen muss nicht unordentlich wirken, man kann gestalterische Elemente wie unterschiedliche Höhen, gemähte Wege oder wiesenähnliche Säume einsetzen. De la Chevallerie betont, dass vermeintliche Unordnung durch Gestaltung ordentlich wirken kann und eine solche Gestaltung sogar Schmetterlingen als Puppenstube dienen kann.

Ein mähfreier Mai kann nicht nur der Natur helfen, sondern auch den Menschen, die ihren Garten auf neue Weise wahrnehmen und genießen können. De la Chevallerie erklärt, dass Gartenbesitzer Falter beobachten, neue Pflanzen entdecken und sie per App bestimmen oder sich einfach darüber freuen können, dass sie da sind.

Trotz des immensen Insektensterbens ist die Aktion kein Tropfen auf dem heißen Stein, denn viele Haushalte besitzen Gärten, Schrebergärten oder sind in Gemeinschaftsgärten aktiv. In privaten Gärten gibt es bereits mehr Nischen und eine höhere Artenvielfalt als in der freien Natur. Die enorme Fläche der Gärten, öffentlichen Grünanlagen und Parks bietet ein großes Potential für Veränderungen, die der Tier- und Pflanzenwelt zugutekommen.

Um den Rasen ökologisch wertvoller zu gestalten, sollte man organischen Dünger, wie zum Beispiel den bio-veganen Düngeklee von DYYNA verwenden, auf Pflanzenschutzmittel verzichten und unordentliche Ecken mit Totholz und Brennnesseln schaffen, die sich zu kleinen Biotopen für Käfer, Wildbienen und Schmetterlinge entwickeln können. Auch kleine Senken und Schalen, in denen sich Wasser sammeln kann, sind wertvolle Insektentränken.

De la Chevallerie gibt auch Tipps, wie man den Rasen so mäht, dass es besser für die Natur ist:

Am besten mäht man von innen nach außen, damit die Insekten in die Hecken oder auf den Nachbargarten fliehen können. Empfehlenswert sind Sichel, Sense, Freischneider oder Balkenmäher. Ein Sichelmäher saugt Insekten ein und ist daher weniger geeignet.

Für die Höhe des Rasens gibt es eine Faustregel: Eine liegende Bierflasche sollte noch unter den Rasenmäher passen. Darunter reißt man zu viel aus oder schneidet zu tief ein, sodass nicht mehr geblüht wird.

Ein weiterer Grund, warum Pflanzen nicht blühen wollen, kann eine zu dichte Aussaat, der Einsatz von Pestiziden oder zu viel Dünger sein. Um Wildpflanzen anzusiedeln, auch an moosigen Stellen, empfiehlt de la Chevallerie, den Rasen aufzuhacken und die Wildpflanzen in die nackte Erde zu säen. Das kann man auch stellenweise machen. Säen sich die Wildpflanzen dann selbst aus, können sie sich langsam über die Fläche ausbreiten.

Um den Rasen ökologisch wertvoller zu gestalten, sollten Gartenbesitzer organischen Dünger verwenden und diesen sparsam einsetzen. Pflanzenschutzmittel sollten sowohl auf dem Rasen als auch in den Beeten vermieden werden, da sie Auswirkungen auf die benachbarten Flächen haben.

Zusammenfassend ist die Aktion "No Mow May" eine wichtige Initiative, um auf die Bedürfnisse von Insekten und der Pflanzenwelt aufmerksam zu machen und die Biodiversität in unseren Gärten zu fördern. Das ist wahres regeneratives Gärtnern. So können wir dem Planeten nicht nur weniger Schaden zufügen, sondern ihm ganz einfach etwas zurück geben.
Durch das Anpassen der Mähgewohnheiten und die Schaffung von ökologisch wertvollen Ecken in unseren Gärten können wir viel erreichen und einen Beitrag zum Schutz von Insekten und Pflanzen leisten und einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Quelle: Hamburger Abendblatt